(August 2019) Die frühestmögliche Auseinandersetzung mit den Buchstaben scheint Eltern ein beruhigendes Gefühl zu geben: Sie kümmern sich bereits vor dem Schuleintritt um den Bildungserfolg ihrer Kleinen.
Schon Spielteppiche oder Spielwürfel für Babys und Kleinkinder sind mit Buchstaben geschmückt. Zudem gibt es diverse elektronische Spielzeuge, die einem den jeweiligen Buchstaben vorsagen, wenn man auf die entsprechende Taste drückt.
Nun schadet es Kindern natürlich nicht, früh mit Buchstaben in Verbindung zu kommen. Nur nützt es eben auch nicht so viel; es sei denn die Kinder interessieren sich bereits von sich aus dafür. Frühe Sprachförderung wird oft mit dem Üben von Buchstaben verknüpft. Dabei geht es im Kern um ganz andere Themen.
In vielen Familien läuft Sprachförderung ganz instinktiv fast wie von allein ab. Würde man diese Eltern fragen, ob sie die Sprachentwicklung ihres Kindes fördern, würden sie wohl mehr oder weniger besorgt mit «Nein» antworten. Das ist aber kein schlechtes Zeichen. Sprachförderung, die nebenbei abläuft, indem man mit dem Kind Bücher anschaut, Lieder singt, verschiedenes zusammen erlebt und bespricht, ist häufig die beste. Das funktioniert oft, so lange alles «normal» läuft.
Kommt es zu Verzögerungen in der Sprachentwicklung, machen sich viele Eltern Sorgen. Manche verfallen dann in einen wenig förderlichen Aktivismus. Sie animieren ihre Kinder zum Nachsprechen oder geraten beim Anschauen von Bilderbüchern in einen wenig motivierenden Abfragemodus. Dies ist verständlich, aber oft kontraproduktiv.
Wenn Eltern besorgt um die Sprachentwicklung ihres Kindes sind und/oder beim Kind einen Leidensdruck feststellen, kann eine logopädische Abklärung und Beratung Klarheit verschaffen. Diese führt nicht immer zu einer Therapie.
Im Sinne der Prävention ist es jedoch sinnvoll, wenn Eltern sich früh Hilfe holen – und sei es nur, um «Entwarnung» zu erhalten oder den einen oder anderen Tipp abzuholen.
Viele weitere Tipps und Videos in verschiedenen Sprachen gibt es unter folgendem Link.
Hilfe finden Sie in den verschiedenen Kantonalverbänden.
Meret Blattner
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